Intimpflege: Das sollte Frau vermeiden

Übertriebene Hygienemaßnahmen im Intimbereich können vor allem die Säureschutzbarriere in der weiblichen Genitalregion beeinträchtigen. Der pH-Wert der Haut beträgt etwa 5 bis 5,5. Das Scheidenmilieu ist mit einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4 deutlich saurer. Dafür sorgen vor allem Milchsäurebakterien, die Laktobazillen, die ein wichtiger Bestandteil der gesunden Vaginalflora sind. Das saure Milieu hält das Wachstum der Keime in der natürlichen Scheidenflora in Balance und trägt zur Abwehr von krankmachenden Mikroorganismen bei. Daher sollten Frauen milde Waschlotionen mit einem niedrigen pH-Wert bevorzugen, der zum sauren Scheidenmilieu passt.
Eine äußerliche Reinigung unter der Dusche reicht völlig aus, das Innere der Scheide sollte nie gewaschen werden. Von Scheidenspülungen wird abgeraten. Diese zerstören die natürliche Vaginalflora und begünstigen das Gedeihen krankmachender Keime. Ein unangenehmer Geruch statt des erhofften frischen Dufts kann erstes Anzeichen einer Infektion sein, die sich im Verlauf durch Beschwerden wie Juckreiz, Brennen uns Ausfluss bemerkbar macht. Eine Infektion muss mit geeigneten Medikamenten behandelt werden. Allerdings kann eine Behandlung mit Antipilzmitteln oder Antibiotika die Mikroflora stören. Bei Frauen, die immer wieder an Infektionen im Genitalbereich leiden, können Vaginalzäpfchen mit Milchsäure oder Laktobazillen dazu beitragen, erneut ein schützendes Scheidenmilieu aufzubauen.

HautinForm 2/2016

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