Atopisches Ekzem als Innovationstreiber

Th2-vermittelte Erkrankungen

Das atopische Ekzem ist eine äußerst heterogene Erkrankung,
dessen Neigung oft erblich bedingt ist. Die genetischen Zusammenhänge sind
ebenfalls sehr komplex und gehen mit Prozessen wie Mutationen sowie Gain-of-
und Loss-of-function von Proteinen einher, erläutert der Experte Prof. Tilo
Biedermann aus München.

Zur Pathophysiologie des atopischen Ekzems zählen
beispielsweise Dysbalancen der T-Helferzellen (Th) 2. Die Th2-vermittelte
Erkrankung führt unter anderem zu Allergien und zu einer reduzierten
Barrierefunktion beispielsweise zu trockener Haut, was wiederum mikrobielle
Dysbiosen unter anderem mit einer Dominanz des Bakteriums Staph. Aureus begünstigen
kann. Die einzelnen Faktoren verstärken und begünstigen sich gegenseitig,
fasste Biedermann den „circulus vitiosus“ des atopischen Ekzems zusammen.

Neue Targets beim atopischen Ekzem

Th2-Lymphozyten sind beispielsweise an der Synthese der
Zytokine Interleukin (IL)-4, -13 und -23 beteiligt. IL-4 und -13 sind wiederum
die Schlüsselzytokine für Entzündungsprozesse des atopischen Ekzems. Moderne
Biologika oder Kandidaten dafür, die den IL-4 und IL-13-Signalweg adressieren
sind laut Biedermann beispielsweise Dupilumab (mit Zulassung), sowie
Trakolinumab und Lebrikizumab.

Ärztliches Journal
Dermatologie

reise und Medizin 04 2020

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